Pferdeberufe

Ausser der Zucht sowie dem Einsatz für Sport und Freizeitvergnügen ist das Pferd in unserer Gesellschaft mit zahlreichen weiteren Aktivitäten verknüpft. Verschiedene traditionelle Handwerke, aber auch neue Berufe beschäftigen sich damit. Entdecken Sie hier einige dieser Metiers und ihre Vertreter.

Arbeitspferd

Obwohl das Freiberger Pferd heute vor allem als Freizeittier genutzt wird, ist es seit jeher auch eine wichtige Arbeitskraft. So setzt man es etwa in der Forstwirtschaft als Zugtier zum Rücken gefällter Bäume ein. In Wäldern an Hanglagen oder mit eingeschränktem Zugang für Maschinen kann es diese ersetzen und ergänzen. Das Pferd und sein Begleiter übernehmen dabei auch wiederkehrende Aufgaben, welche die Forstwarte ansonsten zeitlich stark beanspruchen würden.

Beim Holzrücken werden die Stämme nach dem Schlagen bis zum Waldrand gezogen, so dass die Holzfäller ihre Arbeit zeitgleich weiterführen können. Die eingesetzten Pferde sind für diese Aufgabe speziell ausgebildet. Dank ihrer Standfestigkeit und Wendigkeit leisten sie sichere Präzisionsarbeit. Aus Sicht der Umwelt haben die Tiere zudem den Vorteil, dass sie weder den Waldboden verdichten noch die Jungbäume beschädigen. Überdies verbrauchen sie keinen Treibstoff und verursachen keinerlei Lärm.

Natürliche REITSCHULE UND ReittheRAPIE

Natural Horsemanship

Die natürliche Reitkunst bezeichnet eine im Westen der USA entwickelte sanfte Dressurmethode, die dort auch als „natural horsemanship“ bekannt ist. Sie basiert auf einem tiefen Verständnis für die Bedürfnisse der Pferde und strebt eine harmonische Partnerschaft zwischen Mensch und Tier an.

Auch die vom französischen Reitlehrer und Stallmeister Philippe Karl geförderte École de Légèreté (Schule der Leichtigkeit) baut auf dem Respekt gegenüber dem Tier und setzt auf gegenseitiges Vertrauen. Demnach ist jedes Pferd in der Lage, die hohe Schule der Dressurkunst und eine aussergewöhnliche Balance beim Reiten zu erreichen, wenn man auf seine individuelle Natur Rücksicht nimmt, ihm die Aufgaben verständlich beibringt und dabei auf jegliche Einschüchterung und Gewalt verzichtet.

Ecole de Légèreté (auf Anfrage)
Yveline Gindrat - 2345 Les Breuleux
T. +41 79 201 64 06 - yveline.gindrat@gmail.com

Persönlichkeitsentwicklung mit Hilfe des Pferdes

Dank seiner Sanftmut und Sensibilität eignet sich das Freiberger Pferd besonders für therapeutische Einsätze und zur Förderung der persönlichen Entwicklung. Dabei kommt ihm die Rolle eines Vermittlers zwischen dem Therapeuten und der behandelten Person zu. Die Pferde reagieren unverfälscht, leben im Moment und widerspiegeln damit die Gefühle in ihrer Umgebung. Durch diesen Spiegeleffekt, der frei ist von jeglichem Urteil, ermöglichen sie uns zu verstehen, wie wir selber funktionieren. So helfen die Tiere dem Menschen, seine Ängste zu überwinden sowie ein inneres Gleichgewicht und Führungsqualitäten zu entwickeln.

Reittherapie (auf Anfrage)
Mariani Patrizia - Le Noirmont
T. +41 32 78 839 92 25 - patriziamariani@bluewin.ch
www.creux-des-biches.ch

Meditation mt dem Pferd (auf Anfrage)
Ott Sibylle - Le Noirmont
T. +41 32 953 11 80 - bonjour@creux-des-biches.ch
www.creux-des-biches.ch

DIE HANDWERKSBERUFE

Seit Urzeiten ist die Welt des Pferdes untrennbar mit dem Können bestimmter Handwerksberufe verbunden. In der Region der Freiberge sind sie die Hüter einer langen Tradition.

Sattler

Sattler ist die allgemein verwendete Bezeichnung für den Beruf der Leder- und Textilverarbeitung. In der Region der Freiberge besteht dieses Handwerk vor allem aus der Herstellung und Reparatur von Pferdesätteln. Fabriziert werden aber auch Pferdegeschirr, Zaumzeug für Gespanne sowie alle möglichen Lederbestandteile für das Reiten, den Pferdesport und weitere Aktivitäten mit den Tieren.

Der Sattler unterhält dabei gute Kontakte mit Züchtern und Pferdegespannfahrern, so dass er in seiner Werkstatt auf die besonderen Bedürfnisse der Pferdeenthusiasten eingehen kann.

Aus den zugeschnittenen und bearbeiteten Tierhäuten stellt er Zaumzeug, Leinen, Pferdegeschirr und weitere Lederwaren her. Je nach Anforderung und Produkt setzt eine Sattlerei dafür hartes Rindsleder mit einer Stärke von bis zu 5 Millimetern ein oder verwendet das weichere und feinere Leder von Jungtieren.

Obwohl das im Lauf von Jahrhunderten entwickelte handwerkliche Können weiterbesteht, hat sich der Beruf der Weiterentwicklung des Marktes laufend angepasst. Eine Sattlerei arbeitet zwar heute immer noch mit den traditionellen Materialien wie etwa Leder, Rosshaar und Wolle, verwendet jedoch inzwischen auch synthetische Werkstoffe, die das Feld der Möglichkeiten erweitern.

Hufschmied

Als Fachmann für den Fuss der Pferde pflegt der Hufschmied die Hufe der Tiere nach ihren individuellen Bedürfnissen. Er beobachtet die Körperhaltung und das Gleichgewicht des jeweiligen Pferdes und passt seine Hufe an, indem er die dicke Hornschicht nach und nach zurechtschneidet. Anschliessend passt der Schmied das heisse Hufeisen der Fussform an, fixiert es am Huf und biegt die Nägel. So entsteht eine glatte Metalloberfläche, die verhindert, dass sich ein Pferd unnötig verletzt.

Bereits vor gut 2000 Jahren haben die Römer ihre Pferde mit Eisen beschlagen. Für Tiere, die auf hartem Gelände – wie Beton, Strassen oder Kieswegen – eingesetzt werden, bleibt die Ausrüstung mit Hufeisen auch heute unentbehrlich. Je nach Arbeitseinsatz und der Qualität seiner Hornschicht muss man ein Pferd etwa alle sechs bis acht Wochen neu beschlagen.

DIE PFERDEPFLEGER

Von Geburt an ist die medizinische Betreuung des Pferdes durch Fachleute gewährleistet. Sie üben entweder den Beruf des klassischen Tierarztes aus oder bieten weitere Therapiemethoden wie etwa die Osteopathie an.

Tierarzt

Der Tierarzt kümmert sich um die gesundheitliche Betreuung der Pferde. Er wird vom Züchter oder Tierbesitzer zu Rate gezogen, wenn dessen Pferd krank oder verletzt ist. Ein Veterinär nimmt auch die Impfungen vor und untersucht die Fohlen und Muttertiere in den Zuchtbetrieben. Die meisten Tierärzte kümmern sich dabei nicht ausschliesslich um Pferde, sondern auch um die übrigen Hof- und Haustiere. Einzelne von ihnen arbeiten jedoch für spezialisierte Einrichtungen wie etwa Gestüte oder Trainingszentren. Je nach Spezialisierung führt der Veterinär zudem die gynäkologische Untersuchung der Stuten durch, sorgt für die orthopädische Betreuung der Turnierpferde oder nimmt bei Bedarf spezifische chirurgische Eingriffe vor.

Osteopath

Pferde-Osteopathen haben aufgrund der Wirksamkeit ihrer Behandlung einen allgemein guten Ruf. Sie kommen in der Regel bei körperlichen Funktionsstörungen zum Einsatz, die sich durch Beeinträchtigungen der Beweglichkeit und Verdauungsbeschwerden äussern. Sie behandeln die Ursachen des Problems und lindern die Schmerzen. Häufig arbeitet der Osteopath dabei Hand in Hand mit dem Tierarzt zusammen.

Hengstzüchter

Als ausgewiesener Spezialist kümmert sich der Hengsthalter um die Fortpflanzung der Pferde, indem er das Decken der Stuten organisiert und gewährleistet. Hengstzüchter können entweder für ein Gestüt arbeiten, für ihren eigenen Zuchtbetrieb oder im Auftrag weiterer Pferdehalter.

Die Zeugung kann auf natürliche Weise erfolgen oder mit Hilfe moderner Züchtungstechniken wie der künstlichen Befruchtung. Für den Natursprung führt man den Hengst zur Stute, während bei einer künstlichen Befruchtung lediglich die zuvor eingesammelte Samenflüssigkeit zum Einsatz kommt.

Die Dienste der Hengsthalter sind vor allem während der Decksaison im Frühjahr und Sommer gefragt. In grossen Zuchtbetrieben ist jedoch auch eine kontinuierliche Beschäftigung möglich – insbesondere, um die laufend gewonnene Samenflüssigkeit einzufrieren.

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Nützliche Links

Organisation der Arbeitswelt - Pferdeberufe
Fachverband Hufschmiede

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